„…eine Spur Glauben an die Menschheit“
Interview mit Student und Projektkoordinator Elias Ruez zur YOUNGBLOOD Initiative
Während des Weltblutspendetags 2009 wurde KOMMPress
in die Zentrale des Roten Kreuzes eingeladen. Bei dem Event wo das "A
und O" der Medien Österreichs von TV bis Radio zugegen war um
Gesundheitsminister Stöger oder Promis wie Toni Polster und Gerold Rudle
zu interviewen, wurde außerdem der „Blood Award“ in Form von
Blutbeuteln an unterstützende Organisationen vergeben und ein Chor sogar
„Wiener Blut“ spielte, nutzte KOMMPress-Redakteur Florian Schleicher die Gelegenheit und interviewte Student und Projektkoordinator Elias Ruez (JG 2011 VZ).
„Junge Menschen in sollen sich mit dem Thema Blutspenden auseinandersetzen...“
KOMMPress: Du bist bei der Initiative YOUNGBLOOD… Was ist das genau?
Ruez: Die Initiative YOUNGBLOOD ist
eine Initiative des österreichischen Roten Kreuzes in Kooperation mit
dem Wiener Jugendrotkreuz und EF Sprachreisen. Junge Menschen sollen
sich mit dem Thema Blutspenden auseinandersetzen, die Wichtigkeit eines
funktionierenden Blutspendewesens verstehen lernen und sich selbst
engagieren. Für kreative Köpfe gibt es auch Sprachferien zu gewinnen.
(Im Bild: Kabarettist Gerold Rudle und Ex-Fußballer Toni Polster vor dem Blutspenden)
KOMMPress: Was hat das mit Integrierter Kommunikation zu tun?
Ruez: Integrierte Kommunikation ist als fixer Bestandteil in
jedem größeren Unternehmen wichtig. Auch wenn das Rote Kreuz als
Non-Profit Organisation geführt wird, so ist eine integrierte
Kommunikation zum einheitlichen Auftreten des Unternehmens genau so
wichtig wie bei anderen Unternehmen.
KOMMPress: Was ist deine genaue Aufgabe beim Roten Kreuz?
Ruez: Meine Stellenbeschreibung lautet "Assistent der Leitung
des Spendermanagements". Meine Hauptaufgabe besteht derzeit darin
gemeinsam mit meinem Team die Initiative YOUNGBLOOD medial und
persönlich an die Wiener Jugend zu kommunizieren.
„...sich nicht aufzudrängen“
KOMMPress: Was ist bei der Kommunikation eines so emotionalen Themas wie Blutspenden deiner Meinung nach besonders zu beachten?
Ruez:
Das Wichtigste ist, sich nicht aufzudrängen. Wir wollen den Leuten
nichts verkaufen. Wir wollen Sie für eine gute Sache gewinnen und wenn
die Bereitschaft nicht gegeben ist, muss man es halt lassen. Dennoch bin
ich bis jetzt zum Großteil auf sehr große Kooperationsbereitschaft und
Engagement gestoßen. Das Rote Kreuz hat eben für die meisten Menschen
doch einen wichtigen Status.
(Im Bild: BM Alois Stöger (l.), Generaldirektor IBM Österreich Leo Steiner (m.), RK Präsident Fredy Mayer Blutspendeaward(r.))
„...jetzt schon berufliche Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen“
KOMMPress: Du bist Vollzeit-Student und engagierst dich zusätzlich beim Roten Kreuz… Warum tust du dir das an?
Ruez:
In erster Linie steht hier ehrlicherweise der finanzielle Aspekt, da
mir ein Studium sonst einfach nicht möglich wäre. Allerdings bin ich
auch froh jetzt schon berufliche Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu
knüpfen, die exakt den Inhalten meines Studiums entsprechen.
(Im Bild: Gerold Rudle wird beim Blutspenden interviewt)
„Abläufe im eigenen Unternehmen besser verstehen“
KOMMPress: Wie viel von unserer Ausbildung konntest du bis jetzt anwenden?
Ruez: Eine schwierige Frage. Buchhaltung hat mich beispielsweise
beruflich noch nicht weitergebracht, möchte aber keinesfalls die
Wichtigkeit dieses Faches schmälern. Ich denke besonders
Lehrveranstaltungen zur integrierten Kommunikation bzw. zur Erstellung
von Konzepten wie Werbung, Marketing oder PR haben es mir ermöglicht
meine Vorgehensweise besser zu strukturieren. Dennoch sind andere LVs
wie BWL bzw. auch Buchhaltung wichtig um überhaupt Abläufe im eigenen
Unternehmen besser verstehen zu können und damit Grundlagen zu
begreifen.
„…eine Spur Glauben an die Menschheit“
KOMMPress: Möchtest du im Non-Profit Bereich bleiben?
Ruez:
Ich denke schon. In meiner Zeit hier, bin ich besonders während meines
Zivildienstes durch viele Abteilungen gewandert und habe viele
inspirierende Menschen kennengelernt. Natürlich sind nicht alle so, aber
es ist erfrischend Menschen kennenzulernen, die ihre Arbeit tatsächlich
der guten Sache wegen tun. Das gibt einem eine Spur Glauben an die
Menschheit wieder...
(Im Bild: Toni Polster beim Blutspenden samt Medienzirkus)
KOMMPress: Warum sollten wir Blutspenden gehen?
Ruez: Was wohl viele Menschen nicht wissen, ist, dass sie mit
recht hoher Wahrscheinlichkeit selbst einmal Blutkonserven benötigen. In
dem Fall verlassen sie sich auf ein funktionierendes Blutspendewesen.
Dieses ist allerdings auf Spender angewiesen, da Blut durch nichts zu
ersetzen ist. Ob Unfallopfer, Schwangere bei der Geburt oder Pflegefälle
- sie brauchen oft Blutkonserven und sind somit auf jeden von uns
angewiesen.
„…daran sollte sich jeder ein Beispiel nehmen“
KOMMPress: Was ist deiner Meinung nach die Botschaft des Blutspendetags?
Ruez: Die Botschaft des Weltblutspendetags ist meiner Meinung
nach, dass es zum Glück Menschen gibt, denen ihre Mitmenschen nicht egal
sind. Menschen, die bereit sind sich dafür einzusetzen, dass
unentgeltliche Blutspenden stattfinden. Menschen also, die ohne
persönlichen Vorteil dazu beitragen eine medizinische Versorgung zu
gewährleisten. Und meine Meinung ist: daran sollte sich jeder ein
Beispiel nehmen.
KOMMPress: Was hast du beim Roten Kreuz lernen können?
Ruez:
Angefangen bei Kommunikationsabläufen in Unternehmen über Networking in
meiner Funktion bei der Initiative YOUNGBLOOD bis hin zu meinen
Erfahrungen als Zivildiener, die mir durch meine damals häufigen
Abteilungswechsel viele Einblicke ermöglichten, lernte ich ein
Unternehmen rund um kennen und schätzen. Auch in Bezug auf den Ablauf
der Kommunikation und Mitarbeitermotivation konnte ich an Hand eines
echten Unternehmens Maßnahmen selbst miterleben.
KOMMPress Redakteur whoelse:
Elias, danke für das interessante Gespräch und die Einladung zu diesem
tollen Event! Wir hoffen eure Botschaft kommt an und es gibt weiterhin
genug Menschen die durch Blutspenden helfen.
Danke an unsere Fotos KOMMPress-Fotografin moira für die Fotos!
Alle Blutspendetermine für ganz Österreich findet ihr hier.