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„Studenten sollten sich interessieren wofür sie zahlen“

Die Studierendenvertreter Florian Kondert (WISS/PWOE 2010-DP) und Karin Schönhofer (KOMM 2010-DP-BB) vertreten seit Anfang Dezember 2007 die Interessen der Studentinnen und Studenten der FHWien-Studiengänge der WKW in der Österreichischen Hochschülerschaft. Wir baten sie zum Interview.


Am 15. Mai wurde zum „Rück-, Augen- und Weitblick“ der Studi-Sprecher ins Audimax eingeladen. Nach kurzer technischer Abstimmung zwischen Beamer und Mac stellten sich zunächst Florian Kondert und Karin Schönhofer den erschienenen Vertretern der jeweiligen Studien- und Jahrgänge vor.

Vor allem die Veränderungen, die durch die Integrierung der FHWien Studierendenvertretung in die Hochschülerschaft ÖH entstanden sind, wurden erläutert. Auch der Wahlmodus, der nun ganz offiziell (sogar mit Wahlkabinen) stattfinden soll, war Gesprächsthema.

KOMMPress-Redakteur Florian Schleicher befragte die beiden im Anschluss an die Veranstaltung über deren Motive und Zukunftsgedanken.

KOMMPress: Was bringt die ÖH-FH Einführung uns Studenten in einem Satz gesagt?

Florian Kondert (Studierendensprecher): Kurz gesagt: Die Verankerung von verbindlichen Rechten zum Gehör und zur Mitgestaltung für jeden Studierenden.

„...mehr als in einer Lehrveranstaltung lernen ...“

Florian Kondert, Foto: komm.ripKOMMPress: Warum sollte sich jemand den Aufwand antun, sich für andere Studenten einzusetzen?

Kondert: Dazu vier Punkte. Erstens: Das Warum muss sich jeder selbst beantworten. Zweitens, hier kannst du mehr als in einer Lehrveranstaltung lernen. Drittens, lohnt es sich! Eine Veränderung kann sich einstellen sobald ich mich einbringe. Und viertens: Weil man es will… dann tut man es auch.



„Studenten sollten sich interessieren wofür sie zahlen“

KOMMPress: Warum sollten sich Studenten für die Aktionen der ÖH interessieren?

Karin Schönhofer, Foto: komm.ripKarin Schönhofer (Stellvertretende Studierendensprecherin): Weil sie ja auch einen ÖH-Beitrag zahlen. Ich bin der Meinung, die Studenten sollten sich interessieren wofür sie zahlen. Außerdem haben sie viele Chancen zur Veränderung und dazu, Neues zu machen.

KOMMPress: Hattet ihr in eurer Position schon eine Konfliktsituation - und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Kondert: Ja! Viele! An die E-Mail Adresse studierendenvertretung@edu.fh-wien.ac.at sind mittlerweile an die 450 e-Mails gekommen. 350 davon waren Konflikte für mich… Da kam dann ein Feedback wie „Geht’s scheißen“ und so weiter.
Und das, obwohl wir den Leuten ja nichts Böses wollen. Ich finde dieses pro forma Feedback ist das dramatische - es zeigt die Grundtendenz der Leute - das ist schade.
Konflikte im klassischen Sinn hatten wir genauso schon. Da geht es dann beispielsweise um Studenten die kurz vor der Entlassung aus dem Studium stehen, um die Unzufriedenheit mit der Lehrsituation, um die Kommunikation zwischen den Studiengängen oder um Konflikte mit dem Erhalter.

„Ich bin ja nicht der Jammerkasten der Leute…“

KOMMPress: Wie geht ihr dann mit dieser Art von pro forma Feedback um?

Florian Kondert, Foto: komm.ripKondert: Prinzipiell beantworte ich jedes Mail. Je nach Formulierung leisten wir dann Aufklärungsarbeit. Wenn das Feedback zu dämlich ist, dann schreibe ich manchmal etwas wie „Schade, dass du das so siehst. Vielleicht machst du dir mal selbst ein paar Gedanken, warum du dieses e-Mail so geschrieben hast“. Immerhin bin ich ja nicht der Jammerkasten der Leute und bin nicht zum Frustabladen hier.
Die Idealsituation wäre, wenn ich griffiges Feedback bekomme um dann daran zu arbeiten.




„Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich!“

KOMMPress: Was seht ihr als Voraussetzung, um gute Studierendenvertreter zu sein?

Kondert: Viel Zeit!

Schönhofer: Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich! Man sollte ein offenes Ohr haben und Interesse an den Mitstudenten haben. Lobbying spielt auch eine wichtige Rolle, gerade weil der Kontakt zu den wichtigen Stellen gehalten werden muss, um zu funktionieren.

„Wow! Du warst an der FHWien!“

KOMMPress: Was wünscht ihr euch für die Zukunft der FHWien?

Kondert: Sex, Drugs and Rock’n‘Roll - was willst du hören?

Schönhofer: Ich finde die FHWien Studiengänge sollten eine „richtige“ Fachhochschule werden. [Red: Dies würde aus den bisherigen FHWien-Studiengängen der WKW eine offiziell bezeichnete „Fachhochschule“ machen, wo zusätzlich ein Fachhochschul-Kollegium eingerichtet würde. Auf den Abschluss der Studierenden mit „Mag. (FH)“ hat dies keinen Einfluss.]

Kondert: Dazu eine Metafrage: Für die FHWien als Institution, aus der Außensicht, aus Sicht der Studierendenvertretung oder aus Sicht der Studenten?

Karin Schönhofer, Foto: komm.ripSchönhofer: Aus Sicht der Institution, dass aus den FHWien Studiengängen eine richtige Fachhochschule wird. Aus der Außensicht: zukünftige Arbeitgeber sollen zu FHWien-Absolventen sagen: „Wow! Du warst an der FHWien!“ - da geht es also vorallem ums Image. Aus Sicht der Studenten, finde ich, dass die acht Studiengänge aneinander wachsen sollten, sich also vernetzen - auch Projektbezogen. Und die Studierendenvertretung soll bei all diesen Aspekten helfen, damit sie verwirklicht werden.

„...verdammt noch mal die Spielwiese und
das Potential erkennen…“


Florian Kondert, Foto: komm.ripKondert: Ich denke aus Sicht der Institution wäre es wichtig zu merken, dass es sich lohnt vorhandenes Potential zu nutzen, welches aus ihrer Sicht der Kunde ist - mit allen Ideen, Wünschen und Anforderungen.
Von der Außensicht aus, soll die FHWien als hochperformantes Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen anerkannt, respektiert und als Vorbild genannt werden.
Aus Sicht der Studierendenvertretung: Diese soll von den Studierenden als vertrauenswürdiges Sprachrohr akzeptiert, angehört, gefragt und gefordert werden.
Und aus Sicht der Studenten wünsche ich mir, dass diese verdammt noch mal die Spielwiese und das Potential erkennen für welches sie ihre Zeit aufwenden, um größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.

KOMMPress kurz gefragt:
ÖH: Nutzen oder Aufwand?Beide: Nutzen!
Spontanität oder Planung?Schönhofer: Spontaneität, weil sich hier oft Ungeahntes ergibt - Kondert: Planung, weil sie langfristig ist!
Frühmorgens: Heute oder Österreich?Kondert: Weder noch!
- Schönhofer: FH-Skripten
Auto oder Öffis?Beide: Öffis!

KOMMPress-Redakteur whoelse: Danke euch beiden für das Gespräch und ich hoffe, dass sich die Zukunft so entwickelt wie ihr sie euch vorstellt!

Nächste Woche finden am 12.6., 13.6. (jeweils von 8:00-19:00) und 14.6. (8:00-12:00) die Wahlen für die Jahrgangs- und Studiengangsvertretung des kommenden Semesters statt! Gewählt wird im Service-Center, die Kandidaten sind bei ihren Instituten ausgeschrieben.

2008-06-06 16:39
von komm.zappeline
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