KOMMPress - KOMMunity Press & Services © 2007-2010

"Halten Sie Augen und Ohren offen"

Lektor Mag. Michael Fürnschuß im Interview

Lehrveranstaltung: Organisation
im 3. Semester JG 2010 BB

Mit der ersten Klausur im dritten Semester hat uns Mag. Michael Fürnschuß wieder in den Lernalltag nach der Sommerpause geführt. KOMMPress-Redakteur Flow versucht private Einblicke in das Leben des ansonsten seriösen Anzugträgers zu erfragen. Brandheiss: Wir haben sein persönliches Weblog gefunden ;)

KOMMPress: Können Sie das Thema ihrer Lehrveranstaltung "Organisation" in einem kurzen Satz vorstellen?

Fürnschuß: Verstehen, was unsere Lebens- und Arbeitsumwelt ausmacht und mit diesem Verständnis aktiv mitgestalten.

KOMMPress: Stimmt es, dass die wirklich erfolgreichen Menschen ihr Leben der Selbstorganisation oder der Fremdorganisation überlassen, und welche Art der Organisation empfehlen Sie?

Fürnschuß: Sein Leben der Selbstorganisation zu überlassen würde in die paradoxe Situation führen, dass es eben gerade nicht mehr selbstorganisiert ist, sondern (vom Leben, von anderen) fremdorganisiert wird. Wir müssen uns unserer Ziele und Wünsche natürlich bewusst sein, damit wir unser Leben danach ausrichten, organisieren können. William Butler Yeats hat einmal gesagt: "In dreams begins responsibility". Halten Sie Augen und Ohren offen für verschiedene Möglichkeiten, probieren Sie Dinge aus und wenn Ihnen Ihr Gefühl sagt "Das passt zu mir", dann greifen Sie zu, denn Sie haben Ihre Organisationsart gefunden.

KOMMPress: Inwieweit ist ihre Lehrveranstaltung für unser Studienthema "Integrierte Kommunikation" nötig, und denken sie wir könnten von der Organisationsform von Fischschwärmen lernen, und überhaupt... mögen sie Fische?

Fürnschuß: Ich versuche meine Studierenden dafür zu sensibilisieren, dass man auf Organisationen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln schauen kann. Welchen Blickwinkel wir einnehmen, wo Organisationen gerade stehen und wie sie sich verändern, beeinflusst ganz massiv die Kommunikation in und mit Organisationen. Wenn wir das nicht verstehen, kann meiner Meinung nach geplante Kommunikation nicht funktionieren, integrierte Kommunikation schon gar nicht.

Mag. Michael Fürnschuß, Lektor FHWien. Foto: FlowFische mag ich als begeisterter Taucher natürlich sehr. Was wir von Ihnen lernen können ist, dass es Vielfalt benötigt, damit ein Ökosystem funktionieren kann: Es braucht Schwarmfische genauso wie paarweise auftretende oder Einzelfische. Unsere Gesellschaft funktioniert ja auch auf Basis des Konzepts "Vielfalt" – Lernen wir daraus! Suchen wir die Nischen in denen wir gut sind und kooperieren wir mit dem Umfeld.

KOMMPress: Im Unterricht haben sie immer aufregende Praxisbeispiele von ihren Bekannten und Freunden erzählt. Gibt es auch in ihrem Leben Platz für Abenteuer, und können Sie uns eines davon erzählen?

Fürnschuß: Klar gibt es die: Ich war voriges Jahr einige Wochen in Indochina unterwegs, das erste Mal in Asien, das erste Mal als Rucksacktourist und (fast) das erste Mal als Soloreisender. Jeder Tag hat da neue Abenteuer gebracht. Einer meiner persönlichen Höhepunkte war die Begegnung mit einigen ausgewachsenen Tigern in Kanchanaburi: Tiger sind für mich sowieso die schönsten Großkatzen der Welt und einige aus nächster Nähe zu sehen, sie anzufassen, ganz dicht bei ihnen zu sein war ein erhebender Augenblick! Wenn Du neben Ihnen stehst, spürst Du regelrecht ihre Kraft, ihre Geschmeidigkeit, ihre Ruhe! Da kommen schon so Dinge wie Freude, Begeisterung, Euphorie auf, aber auch Respekt vor ihrer schieren körperlichen Überlegenheit.

KOMMPress: Sie waren lange bei AIESEC Austria tätig. Was ist das genau, warum ist das für Studierende so interessant, und gibt es für FH-Studenten Einschränkungen?

Fürnschuß: AIESEC ist die weltweit größte studentische NGO. Nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet ist ihre Vision "Peace and Fulfillment of Humankind’s Potential". Weltweit arbeiten rund 22.000 ehrenamtliche Mitglieder in knapp 100 Ländern daran, junge Menschen zu weltoffenen Führungskräften zu entwickeln, die sich ihrer Rolle und Verantwortung der Gesellschaft gegenüber bewusst sind und danach handeln. Für FH-Studenten gibt es keine Beschränkungen, das wäre auch mit unseren Werten nicht vereinbar.

KOMMPress: Sie sind in Ihrer Freizeit Turniertänzer. Können Sie sich vorstellen ein "Dancingstar" zu werden?

Fürnschuß: Nein, Turniertanz habe ich schon Anfang der 90er Jahre aufgegeben. Wenn ich heute Zeit zum Tanzen finde, richten sich meine Ambitionen eher darauf, mit meiner jeweiligen Tanzpartnerin zwanglos die Eleganz der Bewegung, "das Spiel" zu genießen und ein paar schöne Stunden mit Freunden zu verbringen.

Mag. Michael Fürnschuß, Lektor FHWien. Foto: FlowKOMMPress kurz gefragt:
Hund, Katze oder Allergie?
- Hund und Katze gern, Allergie nein Danke.
Seriös, lustig oder beides? - Je nach Situation.
Salsa, Merengue oder Schlager? - Merengue, Salsa und Swing.
Wohnung, Haus oder mal schauen? - Derzeit lieber Wohnung, später werde ich sehen.

Link: Weblog von Michael Fürnschuß (englisch)

KOMMPress: Danke für das Interview und hoffentlich sehen wir Sie auch auf der nächsten KOMMParty* (auf der übrigens das oberste Foto aufgenommen wurde)!

2007-11-05 18:09
von komm.zappeline
(0 Kommentare)

Zurück

Einen Kommentar schreiben (Hier klicken)

* Pflichtfelder = Diese Felder müssen ausgefüllt werden.