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„Zuerst mal dafür sorgen, dass Paris trockengelegt wird“

Student und EU-Werbepreis Finalist Istvan Simon (dritter von links) im Interview

Der KOMM-Student im 4. Semester ist mit seinem Team unter den Top-3 des europaweiten Wettbewerbs „Ad Venture

Am 16. Mai 2008 kämpft die selbstbenannte „Round Square Agency“ rund um Istvan Simon vom Jahrgang 2010-BB des Studiengangs Kommunikations- wirtschaft in Paris gegen die beiden anderen Finalisten aus Spanien und Holland um den Sieg als bestes Nachwuchs-Werbeteam Europas. KOMMPress gratuliert!

Die Europäische Union mit einer integrierten Werbekampagne als bürgernah darzustellen war die Aufgabe der „Student Competition“ von Veranstalter EFCCE. Neben Istvan Simons Agency von der FHWien war auch das Team „AdU“ der Werbe Akademie im Rennen, sie schafften es auf die Shortlist.

KOMMPress-Redakteur Richard Pyrker befragte den Studienkollegen zwischen Statistik-Prüfung und FH-Alltag über seine Werbeträume.

„Weil manches im Leben ein Miteinander braucht…“

Istvan Simon, Student der FHWien. Foto: Bernhard KozeljanicKOMMPress: Was ist der Kern eurer Kampagne, mit der ihr unter die Top-3 Europas gekommen seid?

Simon: Unser Slogan „Weil manches im Leben ein Miteinander braucht… Genau deshalb! Europa.“ wird so integriert, dass er auf alle Kanäle angepasst werden kann. So heißt es zum Beispiel auf der neuen Website: „Weil manches im Leben nur einen Klick braucht… Genau deshalb! www.logineu.eu“ oder beim Europatelefon: „Weil manches im Leben den Dialog braucht… Genau deshalb! Das Europatelefon.“ Kerninstrumente der Kampagne sind ein TV-Spot, Plakate, ein neues EU-Magazin und die neue Website.

KOMMPress: Blöd gefragt – warum seid ihr unter den Top-3 Nachwuchs-Werbern Europas? Wie habt ihr das geschafft?

Simon: Vielleicht weil wir das richtige Gespür für Strategie und Taktik hatten, das auch gut umgesetzt hatten und weil wir als Team gut funktioniert haben. Aber mit Sicherheit, weil uns Werbung Spaß macht. FHWien-Lektor Mag. Michael Himmer mit seiner großen Agenturerfahrung wollte ich unbedingt als Coach haben. Als wir ihm unseren ersten Strategieansatz präsentierten, stellte er uns eine wichtige Frage, die uns veranlasste, die Strategie zu verwerfen und die zu entwickelten, die uns ins Finale brachte.

„Account Director sein ist... super geil!“

KOMMPress: Wer sind die Menschen in eurem Team und was war deine Aufgabe?

Istvan Simons KampagneSimon (Plakat-Beispiel der Kampagne links zu sehen): Unsere Gruppe besteht aus Bastian Egger, der kurz vor seinem Bachelorabschluss an der Uni Wien für Kommunikationswissenschaften steht und außerdem mein bester Freund seit über 16 Jahren ist. Den kreativen Teil unserer Truppe bilden Linus Baumschlager und Philipp Comarella von der Universität für angewandte Kunst im 6. Semester in Grafik und Werbung. Ich wollte Menschen mit unterschiedlicher akademischer Ausbildung im Team, im Agenturleben wird es nicht anders ablaufen. Mein Part neben der Teamleitung war, mit Bastian die Kampagne zu entwickeln und die Schnittstelle zum kreativen Teil zu bilden. Conclusio: Account Director sein ist herausfordernd, aber super geil!

KOMMPress: Warum wolltest du bzw. deine Kollegen an dem Wettbewerb teilnehmen und wie hoch habt ihr eure Chancen geschätzt?

Simon: Weil Werbung einfach das ist, was ich und auch meine Kollegen später machen möchten. Unsere Chancen? Vorm Schlafen davon zu träumen, zählt nicht oder? Wir kannten die Konkurrenz nicht, fünfeinhalb Wochen vor der Deadline hatten wir noch nicht einmal irgendeinen Strategieansatz und sogar unser Coach Mag. Himmer meinte damals: „Wenn ihr das jetzt noch in der Zeit hinbekommt, dann Hut ab.“ Primärziel war Österreichs bestes Team zu werden. Das zweitbeste Team von 42 aus ganz Europa zu werden, hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen.

„Zuerst mal dafür sorgen, dass Paris trockengelegt wird“

KOMMPress: Was macht ihr, wenn ihr beim Finale in Paris gewinnt? Werdet ihr eine richtige Agentur gründen?

FHWien Student Istvan Simon bei seiner Geburtstagsfeier. Foto: ripSimon (Hier bei seiner privaten Geburtstagsfeier): Zuerst mal dafür sorgen, dass Paris trockengelegt wird. Nach unserer Rückkunft gleich dafür sorgen, dass Wien trockengelegt wird. Im Juni gibt’s dann für den Sieger eine Woche Urlaub in Cannes vor der Preisverleihung zu den Cannes Lions und im September sind die Sieger dann noch zu den Euro-Effies nach Brüssel eingeladen. Jetzt schon über eine eigene Agentur nachzudenken, wäre zu früh. Zuerst sollten wir alle mal genug Agenturerfahrung sammeln, aber der Gedanke ist schon sehr verlockend.

KOMMPress: Warum hast du das FHWien Studium Kommunikationswirtschaft dem Lehrgang der Werbe Akademie vorgezogen?

Simon: Genau aus dem Grund, der uns zu diesem Interview geführt hat! Aber im Ernst: Weil mir die WAK zu handwerklich orientiert ist, die Fachhochschule ein intensiveres Ausbildungsspektrum bietet und einen Bezug sowohl zur Theorie als auch zur Praxis hat. Um gute Werbung machen zu können, genügt es nicht bloß zu wissen wie man z.B. ein Plakat gestaltet oder ein Briefing schreibt. Integriertes Wissen, strategisches Denken, sozialwissenschaftliches und wirtschaftliches Verständnis sind ganz wichtige Elemente. Das habe ich bei unserem Studiengang der FHWien absolut gefunden.

„Vielen Dank, dass du schon... von unserem Sieg redest!“

KOMMPress:Was ist dein derzeitiger Job und wirst du nach eurem Gewinn ganz woanders hingehen?

Linus Baumschalger, Dominic Lyle, Bastian Egger, Sieglinde Martin, Istvan Simon, Philipp Comarella. Foto: Bernhard KozeljanicSimon (Im Bild mit Team, Dominic Lyle vom EACA und Mag. Sieglinde Martin vom Institut Kommunikations- management): Zuerst mal vielen Dank, dass du schon so überzeugt von unserem Sieg redest! Als berufsbegleitender Student bin ich zurzeit bei Uniwerbung im Bereich Sales & Marketing. Wir arbeiten eng mit Media-Agenturen und großen Markenkunden zusammen und bieten den werblichen Zugang zu Universitäten und Studenten. Ich sorge gemeinsam mit zwei anderen und unserem Geschäftsführer für den nötigen Umsatz. Und das wird sich in naher Zukunft auch nicht ändern.

Auch auf KOMMPress: Interview Markus Müller (Geschäftsführer Uniwerbung)

KOMMPress kurz gefragt (Im Bild das Logo der Kampagne):
Klassische Werbung oder Online? – Beide in der richtigen Mischung.
Guerilla oder Viral? – Beide schlimm, wenn man’s hat *g.
Trocadero oder Côte d’Azur? – Beide schön, wenn sie einen haben.
Tibor Bárci oder Jean-Remy von Matt? – Beide sind exzellent in dem was sie machen.

KOMMPress-Redakteur rip: Lieber Istvan, danke für das Interview und viel Erfolg in Paris: „Weil manches im Leben einen Sieg braucht… Genau deshalb! Round Square Agency“ ;)

2008-04-27 16:53
von komm.zappeline
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