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„...der legendäre Charme“

Französisch Lektorin Mag. Elisabeth Fohler im Interview

Frau Mag. Fohler unterrichtet an der FHWien Französisch im Freifach. Neben den Vokabeln und der Grammatik, die nun einmal zu jeder Sprache gehören, vermittelt sie auch die Liebe zu der Sprache und dem Land sowie das dazugehörige „art de vivre“.
KOMMPress-Redakteurin  Karin Schönhofer besuchte 2 Semester lang das Freifach und bat für KOMMPress zum E-Mail-Interview.


„Die größten Unterschiede bestehen in der Motivation...“

KOMMPress: An der FHWien unterrichten Sie Französisch als Freifach. Sie unterrichten aber auch an anderen Ausbildungsstätten. Welche Unterschiede haben Sie hier feststellen können?

Mag. Elisabeth Fohler. Foto: ripFohler: Die größten Unterschiede bestehen in der Motivation zum Kursbesuch sowie den Vorkenntnissen der Teilnehmer. 
Im Sprachenzentrum der Uni Wien z.B. sind die Berufs- und Altersgruppen sowie Sprachniveaus sehr unterschiedlich.
An der FHWien sind die Kursgruppen weitgehend homogen; ich habe diese Studenten als besonders motiviert, engagiert, kreativ und dynamisch erlebt.

„interkulturelle Kompetenz...“

KOMMPress: In der heutigen Zeit wird Englisch als DIE bedeutendste Sprache in der Kommunikation gesehen. Wie vermitteln Sie Ihren Studenten, dass es dennoch wichtig ist andere Sprachen – insbesondere Französisch - zu lernen?

Fohler: Das ist relativ einfach zu beantworten: das Beherrschen einer Fremdsprache ist heute eine Notwendigkeit für fast alle Berufsgruppen; die Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache bringen einen echten Vorteil, beispielsweise in einer Bewerbungssituation.

Englisch ist ein Kommunikationsmittel, das an die Bedürfnisse internationaler Kooperationen angepasst wurde. Französisch hingegen transportiert eine spezifische Kultur, eine spezielle Art zu denken, zu handeln, zu leben; kurz ihr Beherrschen bringt auch interkulturelle Kompetenz, die in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich ist, besonders im Bereich Luxusgüter, Spitzentechnologie, Kultur oder Tourismus.

KOMMPress: Französisch - man hört ja oft: entweder man liebt oder hasst es. Wie würden Sie einer Person die Liebe dazu vermitteln?

Mag. Elisabeth Fohler. Foto: ripFohler: Durch meine eigene Begeisterung, die durch persönliche jahrelange Kontakte und Erfahrungen entstanden ist. Nehmen Sie z.B. die Melodie der Sprache und die Dynamik, die dabei vermittelt wird.

Machen wir ein kleines Beispiel: 
Lehnen Sie sich zurück und stellen Sie sich vor, Sie sind in Südfrankreich, im Frühjahr oder Sommer auf der Terrasse eines cafes oderbistros zur Mittagszeit unter dem Schatten von Platanen, nippen an einem Aperitif, z.b. Pastis oder Kir, und lassen die Atmosphäre auf sich wirken, beobachten das Treiben und die Konversation rund um Sie herum – wie geht es Ihnen dann?


„...der legendäre Charme“

KOMMPress: Im Freifach Französisch haben wir viel über das Thema „Savoir Vivre“ gesprochen. Erklären Sie uns was Sie darunter verstehen und warum dies für die französische Kultur so aussagekräftig ist.

Fohler: Für mich bedeutet „art de vivre“: Gelegenheiten nützen, Momente genießen, Freude bewusst erleben; ein ganz spezielles Element dabei ist der legendäre Charme.
All dies prägt z.B. Geschäftsessen oder Verhandlungen mit französischsprachigen Partnern.
Erinnern Sie sich an unsere Exkursion in ein französisches Restaurant in Wien.

KOMMPress: Wie und wann haben Sie ihre Liebe zur französischen Sprache gefunden?

Fohler: Im Laufe meines Studiums, regelmäßiger Aufenthalte im Land, im Zuge derer ich Schritt für Schritt Zugang zur Sprache und den Menschen, die sie sprechen und leben, fand; sie öffnete sich mir und daraus wurde eine Leidenschaft.

„Lebe dein Träume und träume nicht dein Leben“

KOMMPress: Was hat Sie dazu bewogen in Österreich zu bleiben und hier Französisch zu unterrichten?

Fohler: Gute Frage – vielleicht sollte ich darüber nachdenken :)

KOMMPress Kurz gefragt:
Mag. Elisabeth Fohler, Geschäftsführer Mag. (FH) Heritsch. Foto: szene1.atLieblingssprichwort? - Lebe dein Träume und träume nicht dein Leben
Weihnachten am Liebsten in... - Österreich
Champagner am Stephansplatz oder ein schlechtes Sandwich unterm Eiffelturm? - Eine Flasche Champagner auf der Champs Elysées am 01.01.
Französisch in Wien, oder Deutsch in Frankreich? - Am besten beides.

(Im Bild: Mag. Fohler beim Zweitkontakt am Badeschiff mit Geschäftsführer Mag. (FH) Heritsch)

KOMMPress-Redakteurin karin (>> Profil): Danke für das Interview und weiterhin viel Freude beim Unterrichten dieser Sprache und Lebensart.

 

Die FH-Wien bietet ein breites Sprachenangebot für alle Studiengänge durch das CIEM an. Die Sprachen - Freifächer finden immer Mittwoch Nachmittag statt.

2009-04-07 16:14
von komm.janedoe
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